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Döbeln im Pokalrausch




Döbelner Anzeiger, 07.05.2018

Die Neudorf/Döbelner Männer haben zum dritten Mal den Sachsenpokalgewonnen.Gefeiert hat aber die ganze Region.

Die HSG Neudorf/Döbeln hat den Sachsenpokal. Und alle feiern mit. Aus Leisnig, Waldheim, Roßwein, Hartha und sogar Leipzig. Ob Fußballer, Billarder oder Floorballer. Gemeinsam mit den begeisterungsfähigen Fans der SG HV Oberlausitz Cunewalde/Sohland gaben sie dem Endspiel 2017/18 den Rahmen, den es zu einem echten Handballfest braucht.

Bereits rund 300 Zuschauer bekamen ein kurzweiliges Frauenfinale geboten, welches Verbandsligist und Neudorf/Döbeln-Bezwinger HV Chemnitz III verdientermaßen gegen Vereinsrivale und Sachsenligist HV Chemnitz II mit 27:24 gewann.

Bis 18 Uhr füllte sich die Halle bei einem Rahmenprogramm mit Darbietungen der Tanzperlen des Zschopautals, Fan-Choreographie und Einmarsch der Teams mit rund 800 Fans, die teilweise für ein Höllenspektakel sorgten. Sportlich verbuchten die Oberlausitzer zunächst den besseren Start. Nach acht Minuten führten sie mit 5:2. Eine folgende Auszeit von HSG-Trainer Thomas Schneider verfehlte ihre Wirkung nicht. Beim 7:7 in der 16. Minute glichen die Neudorf/Döbelner erstmals aus. Das Spiel entwickelte sich nun immer mehr zu einer packenden Auseinandersetzung. Während HVO-Spieler Michal Naimann, mit zwölf Toren bester Werfer der Gäste, kaum zu stellen war, sorgte auf der Gegenseite Christopher Nötzel mit fünf Treffern in Hälfte eins für Furore. Die HSG Neudorf/Döbeln ging mit einer knappen 14:13-Führung in die Pause und nach dem Seitenwechsel schien eine Vorentscheidung zu fallen. Drei Tore Vorsprung (19:16) der HSG veranlassten HVO-Trainer Carsten John, eine Auszeit zu nehmen. Die Cunewalder kämpften sich wieder heran. In dieser Phase trafen die Gastgeber bei zwei Siebenmetern nur Pfosten beziehungsweise Querlatte und so führten die Gäste drei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit 23:22. Doch Tobias Rudolph behielt nach einem Freiwurf die Nerven und glich aus.

Nicht anders sah die Situation nach der ersten Verlängerung (25:25) aus. So gab es, unter frenetischer Anfeuerung der Anhänger, einen Show-down in der Verlängerung zwei. In dieser bekamen die Neudorf/Döbelner die zweite Luft. Torhüter Enrico Scheunert wuchs über sich hinaus und am Ende sangen nicht nur die Neudorf/Döbelner Spieler, sondern fast die ganze Halle: „We are the Champions!“ Verdientermaßen, wie Gästetrainer Carsten John fair sagte. „Der Mannschaft der HSG Neudorf/Döbeln muss man zum Pokalsieg gratulieren. Nach 80 Minuten war der, denke ich mal, auch verdient. In den letzten zehn Minuten haben sie einfach erfolgreicher gespielt.“ Sein Gegenüber, Thomas Scheider, meinte schmunzelnd, die 80 Minuten überlebt zu haben. „Wir hatten auf diese Stimmung in der Halle gehofft. Und es war am Ende ein Zusammensein, auch mit den Cunewalder Fans, die das Spiel genossen haben. Der unbedingte Wille, das Ding zu gewinnen, hat in der zweiten Verlängerung die Partie entschieden, oberwohl beide Teams – samt Trainern – auf dem Zahnfleisch krochen.“

Sachsenpokalfinale Männer:

HSG Neudorf/Döbeln – SG HVO Cunewalde Sohland

33:28 (23:23/25:25)

HSG Neudorf/Döbeln: Scheunert, Löffler, Richter (6), Bairich (2), Wilke (2), Schörnig (4), Pratersch (1), Nötzel (8), Rudolph (7), Böttger (2), Grafe, Voigt, Leuschke (1), Greim.

SG HVO Cunewalde Sohland: Bergner, Anys, Roch (1), Mende (1) Rendke, Hühn (3), Sieber, Horn, Kaiser (2), Vanek (4), Israel (3), Richter (2), Mühlau, Naimann (12/4). SR: Hanschke/Tacke (HSV Weinböhla). Zu: 800.

Sachsenpokalfinale Frauen:

HV Chemnitz III - HV Chemnitz II 27:24 (14:8)

SR: Schlorke/Schwarz (HV Glesien). Zu: 300.

Interview

„Es gibt keinen besseren Abschied“

Steve Böttger hat sein letztes Handballspiel bestritten. Der HSG bleibt er dennoch erhalten.

Steve Böttger, war das Pokalfinale Ihr letztes Spiel als aktiver Handballer?

Ja.

Sie haben Sonnabend Ihren größten sportlichen Erfolg gefeiert?

Ja. Das, was wir als Verein erreicht haben, in dieser Saison, das geht in die Geschichte der HSG Neudorf/Döbeln ein. Man darf dabei die Titel der Frauen nicht vergessen. Sicher haben wir als Männerteam nach vielen und auch schwierigen Jahren seit 2003 wieder den ersten Titel geholt. Seine sportliche Laufbahn so zu beenden, ist schon überragend. Es gibt keinen besseren Abschied, das muss man wirklich sagen.

Ein Comeback ist ausgeschlossen?

Nein. Oder ja? Ich konzentriere mich jetzt erst mal auf meine Familie, auf meine Hochzeit, die wir mit vielen Leuten im Sonnenhof feiern werden. Dann fahren wir vier Wochen in den Urlaub und werden sehen, was die Zeit bringt. Aber ich glaube, mein Körper ist runter und der Arzt hat schon gesagt, wir müssen ein bisschen was operieren, dass ich wieder geradeaus laufen kann. Die Schulter ist tot, das Knie ist tot, aber egal – wir sind Sachsenpokalsieger.

Wie groß waren die Schmerzen nach dem Spiel?

Da hatte ich keine. Was die Mannschaft erreicht hat mit den Zuschauern, das war einmalig. Wir waren in diesem Spiel schon ganz weit oben, dann wieder unten und machen drei Sekunden vor Ende den Ausgleich. Das war Wahnsinn.

Seit zwei Jahren geht der Verein mit Ihnen als Sportlichem Leiter ein paar andere Wege im Umfeld. Überraschen Sie diese kurzfristigen Erfolge?

Man muss erst mal verstehen, was hier passiert ist, auch wie wir uns mit neuen Wegen im Verein verändert haben. Das wird sicher noch ein, zwei Wochen dauern. Es ist unglaublich, was wir für die Stadt Döbeln, was wir in der Region erreicht haben. Wir sind wieder ein Verein geworden. Wenn man sieht, wie die Frauen mitgefeiert haben, was hier für eine Stimmung war. Das ist genial.

Sie bleiben dem Verein in Ihrer Vorstandsfunktion erhalten, wie wird die Zukunft aussehen?

Das ist schwer zu sagen. Wir müssen uns Schritt für Schritt weiterentwickeln. Der Vorstand hat die Entscheidungen getroffen, die Trainer und Mitglieder ziehen mit. Man kann das nicht planen, aber wir sind als HSG Neudorf/Döbeln stetig gewachsen, haben Jugendmannschaften in die Sachsenliga hochgezogen. Ich denke, diesen Weg sollten wir weitergehen, künftig auch weiter auf Spieler aus der Region setzen und zeigen, dass wir Konkurrenz zu Dresden und Leipzig sind.

Irgendwann in der 3. Liga?

Das kann ein großes Ziel sein. Aber wir müssen schauen, dass wir als Verein unser Gesicht wahren. Da sind wir auf einem guten Weg und perspektivisch wird das Ziel, in drei, vier Jahren mit ganz jungen Teams, die Mitteldeutsche Oberliga sein.

Es fragte: Dirk Westphal



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